CeBit 2001 - Mein Messebericht
31.
März 2001
Dieses Mal muss ich alle enttäuschen, die auf
irgendetwas großartig Neues gehofft haben. Das Internet ist heute eine
derart mächtige Informationsquelle, dass einer Messe wie der CeBit nur
noch der Live-Charakter bleibt.
Videoschnittkarten:
Absolut nichts neues. Erwähnenswert ist
nur, dass die Canopus DVStorm wie ein Gespenst bei der Konkurrenz
rumspukt. Kein Hersteller konnte mir eine Karte vorführen, die weniger
als 20.000DM kostet und im DV-Bereich schneller als die DVStorm ist. Und
die DVStorm wird nun auch Software-seitig richtig professionell. Für nur
4499,-DM bekommt man das DVStorm Production Bundle mit Adobe
Premiere und AfterEffects im Karton. Wobei die DVStorm sogar in
AfterEffects Video-Out bietet!
Neu im Zubehör-Programm der DVStorm ist ein Hardware-MPEG2-Modul, welches
die Timeline in Echtzeit als DVD-kompatibles MPEG2-File exportiert inkl.
der Vollversion des DVD-Authoring-Programms Spruce Virtuoso. Dieses Modul
findet sich übrigens beim DVRexRT-Pro mit Profi-Anschlüssen
serienmäßig im Produktumfang (hier inkl. SpruceUp).
Die aktuellen Preise finden Sie in unserer Videoschnittkarten-Preisliste.
DVD-Brenner:
Soviel steht fest, das Pioneer DVD-RW kommt, aber erst
Mai/Juni. Der angestrebte Preis liegt bei 1800,-DM.
Zur Funktion des DVD-RW kann ich nicht viel sagen, ich durfte leider
keinen ausprobieren. Interessant ist dabei, dass der "kleine"
DVD-RW keine DVDs für das Presswerk erzeugen kann, da er nur
Consumer-Rohlinge schreiben kann.
Ich frage mich da, warum die ganze AV-Industrie sich ein Bein nach dem
anderen stellt. Man denke nur an die Einführung der DAT-Recorder. Die
ersten Digitalen-Audio-Tapes konnten nicht einmal digital aufnehmen
(lächerlich!!!), bis mit SCMS ein brauchbarer Kompromiss gefunden wurde.
Bei DVD-Rohlingpreisen von 30,-DM wird wohl auch niemand auf die
Idee kommen, seinen Lieblingsfilm schwarz zu kopieren (dann eher mit MPEG4
auf CD :-). Warum also die Auftrennung in Consumer- und Profi-DVD-Recorder?
Auch Philips hat ein wiederbeschreibbares DVD-Format (DVD+RW). Dieses ist
allerdings nicht mit Pioneer kompatibel.
Ich denke entscheidend für den
Sieger wird sein, welches Format auch im Heim-DVD-Sektor die höhere Kompatibilität
aufweist.
Meine DVD-Euphorie wurde auf jeden Fall stark gebremst, bzw. um ein halbes
Jahr verschoben.
Notebooks:
Neues gab es auf dem ASUS-Stand: das M1-Notebook. Es hat ein
13,3" Display, kann bis zu zwei Festplatten gleichzeitig aufnehmen
(oder 1x HDD + 1x DVD/CD-RW) und wiegt dabei keine zwei Kilo. Eine
Sensation, was dieses kleine Teil kann
(bis zu 2x 30GB intern!). Es hat FireWire und ist voll MS-OHCI kompatibel,
daher werden Sie dieses elegante Magnesium-Sub-Notebook bald bei uns
kaufen können. Für mehr Infos bitte
hier
klicken.
Bei Gateway gibt es auch ein neues Notebook, das Solo9500. Es ist
ein etwas anders ausgestattetes Solo9300. Geändert hat sich die
Grafikkarte. Sie hat nun 16MB, was für aktuelle Spiele leider auch nichts
bringt, da die ATI-Grafikkarte zu langsames 3D hat und für 2D haben 8MB
gereicht. Leider wurde der analoge Video-Eingang gestrichen. Mit ihm kann
man auf dem Solo9300 analoge Videos mit 720x576 Bildpunkten und 25
Bildern/s (volle PAL Auflösung, MPEG2 oder MJPEG) einlesen, Videotext
decodieren oder das Notebook zum analogen Monitor machen und beim Dreh das
Videomaterial auf 15/15,7" betrachten.
Wir bleiben daher beim Solo9300, da sich sonst nichts geändert
hat. Der Chipsatz auf dem neuen (Intel i815) ist sogar langsamer, als der
auf dem Solo9300 (Intel BX). Das Solo9300 gibt es bald mit bis zu 2x 48GB
internem Festplattenplatz.
Wo wir gerade bei Spielen sind, das neue Toshiba Satellite 2805 hat
wirklich große Unterhaltungswerte. Ausgerüstet mit einer Nvidia Geforce2
Go Grafikkarte und einem Surround-Lautsprechersystem mit Subwoofer, wird
ein Spiel wie Unreal Tournament (43fps bei 1024x768@16Bit) zum echten
Genuss, von der traumhaften DVD-Wiedergabe ganz zu schweigen.
Per FireWire kann man auch Videos schneiden (siehe unsere
S-2805
DV-Edition mit bis zu 30GB und 384MB RAM).
Allerdings wirkt das Notebook recht groß und der Akku hält nur ca. eine
Stunde. Soviel Entertainment hat halt seinen Preis.
Auch sehr groß ist unser neues
insideDV
DR-8500 Notebook mit Nummernblock auf der Tastatur. Es
bringt ganze 4,3kG auf die Wage, hat es aber echt in sich, da sowohl der
Prozessor, als auch der Arbeitsspeicher (RAM) mit 133MHz betrieben werden!
Das Display ist super ausgeleuchtet (daher die Dicke des Deckels) und hat
1400x1050 Bildpunkte, was einem viel Platz verschafft aber gute Augen voraussetzt.
Zwei max. 48GB große Festplatten werden zusätzlich zum DVD/CD-RW
aufgenommen.
Die 16MB der ATI Grafikkarte lohnen sich in diesem Fall wegen der hohen
Bildschirmauflösung. Ein analoger Videoeingang ist ebenfalls vorhanden,
kann aber im Gegensatz zum Gateway nur 640x480 bei 25fps digitalisieren.
Der Ton von DVDs kann digital im AC3/DTS-Format an eine Stereoanlage
weitergeleitet werden. Genau wie bei unserem
insideDV
DR-2700 Notebook, welches mit 3kG wieder recht leicht ist.
Das Display hat 14" und die Grafikkarte bis zu 64MB (vom RAM). Neben
dem Diskettenlaufwerk und dem DVD-ROM findet auch noch eine max. 48GB
große Festplatte Platz.
Die insideDV Notebooks können mit bis zu 1000MHz Pentium III CPUs
bestückt werden.
Festplatten:
IBM hat neue Festplatten: die SCSI Reihe geht nun den Schritt zu 15000UPM
und macht eine reale Datenrate von 36-56MB/s!!!
Aber auch die IDE Festplatten wurden verbessert (und sind bei uns schon
auf Lager). Die neue DeskStar60-Serie hat nun
20GB pro Scheibe und ist ca.
30% schneller als die alte DTLA-Serie (15GB/Scheibe).
Diese Festplatten sind für 519,-DM (40GB), bzw. 749,-DM (60GB)
erhältlich.
Im 2,5" Notebook-Bereich kommt im Sommer eine 48GB Platte raus. Das
bisherige Maximum lag bei 32GB.
Ihr Murat Dogan, inside multimedia
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